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Fernwärmeprojekt

stoppen


Auf Kosten aller Höfner Strom- und Steuerzahler werden Strassen aufgerissen und bruchstückweise Fernwärmeleitungen verlegt – das Projekt der EASZ AG Galgenen ist aber aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen untragbar und muss gestoppt werden.

Dieses Projekt kann weder heute noch in Zukunft, wie behauptet, «zur Stromversorgungssicherheit beitragen». Es basiert nicht auf rechtmässig erteilten Konzessionen, die Ausbaupläne werden ständig verändert, und zwangsläufig muss es aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen irgendwann aufgegeben werden. Die Frage ist nur, wieviel Kollateralschaden dabei noch entsteht.

Das Bürgerforum verlangt deshalb, dass zur Schadensbegrenzung das finanzielle Engagement der EW Höfe AG als Hauptaktionärin gestoppt wird und der Bezirk keine zusätzlichen Steuerausgaben für den weiteren Ausbau plant.

Das Projekt der Energie Ausserschwyz, EASZ AG, Galgenen

Das Fernwärmeprojekt wurde anfangs der Zwanzigerjahre im Hauruck-Stil von einigen Wenigen in die Wege geleitet, offensichtlich ohne vorab die erforderlichen sachlichen Abwägungen und Analysen zu treffen und ohne öffentliche Diskussion. Vielmehr bestimmten bisher völlig intransparente Betriebsentscheide in zentralistischer Weise über das Was, Wie, Wann, Wieviel, für Wen und zu welchem Preis.

50 Millionen habe die Anlage in Galgenen bisher gekostet und man spricht aktuell von 120 Millionen Geldbedarf für den Ausbau. Doch es könnte noch viel teurer werden, wenn diese abenteuerliche Zwangsbeheizung aus der Ferne nicht schnellstens abgebrochen wird.

Thermische Netze wären gemäss dem Bundesamt für Energie vor allem dann sinnvoll, wenn sich ihre Standorte «durch eine grosse Nachfrage nach Wärme- und /oder Kälte und einer lokal erschliessbaren Wärmequelle auszeichnen. Besonders gute Voraussetzungen bieten Gebiete mit hohem spezifischem Wärme- und Kältebedarf pro Flächeneinheit und der Möglichkeit, diese mit geringer Leitungslänge zu erschliessen».

Anders als z.B. bei der Kehrichtverbrennungsanlage Niederurnen sind jedoch beim Fernwärmeprojekt der EASZ AG Galgenen die genannten geografischen Vorbedingungen (bestehende Wärmequelle vor Ort und geringe Leitungslänge) nicht erfüllt.

Zudem sind Fernwärmesysteme sehr störungsanfällig. Unkontrollierte Brände in den Heizanlagen selbst sind keine Seltenheit, und Schäden an den sensiblen Leitungsnetzen verursachen immer wieder flächendeckende Versorgungsausfälle und hohe Zusatzkosten.

Dass in der Fernwärmeanlage «fast ausschliesslich inländisches Holz verbrannt» werde, ist alles andere als glaubwürdig. Unsere Reserven reichen nicht «für 50 und mehr Jahre», und schon jetzt fahren Lastwagen mit polnischen und anderen fremden Kennzeichen vor. Tatsache ist, dass z.B. in Polen quadratkilometerweise Wälder abgeholzt werden und solches Holz auf teils nicht nachvollziehbaren Wegen in andere Länder – auch in die Schweiz – gelangt.

Die EW Höfe AG übernahm die Aktienmehrheit – eine Fehlentscheidung

Die zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit und Liquiditätssituation erforderlichen Grundlagen fehlten offensichtlich, als der Startschuss mit der Übernahme der Aktienmehrheit durch die EW Höfe AG erfolgte. Sie konnten auch in der Zwischenzeit nicht erfüllt/beschafft werden.

Vielmehr ist durchgedrungen, dass finanzielle Schwierigkeiten die EASZ AG von Beginn weg laufend zu Improvisationen und Änderungen der Ausbaustrategie gezwungen haben.

Veraltetes System ohne Nachfrage

Es besteht keine genügende Nachfrage für die gar nicht zukunftstaugliche Fernwärme aus Galgenen. Vielmehr wird durch dieses Grossprojekt aktiv behindert, dass wir dank effizienteren und kostengünstigeren Energieversorgungs-Optionen autonomer, bzw. unabhängiger werden könnten. Das Umsteigen auf Fernwärme macht extrem abhängig von der Monopolistin EW Höfe AG.

Gemäss Auskunft der Hauptaktionärin des Galgener Fernwärmeprojekts, der EW Höfe AG, wird der Strompreis aufgeteilt in eine Netz- und eine Energiekomponente. Das Verhältnis von Netzkosten und Energie betrage 50:50! Das heisst, wir zahlen nur zur Hälfte für die Energie selbst – die anderen 50 Prozent gehen an den Netzbetrieb und dessen Ausbau.

Es wurde uns von der EASZ AG-Leitung mitgeteilt, in den letzten 10 Jahren sei eine Verdreifachung der Netzinvestitionen für die maximale Leistung erfolgt. So sei z.B. der hohe Strombedarf der Wärmepumpen im Winter und fehlender Platz für Trafostationen bei Neubauten ein grosses Problem. Doch entsprechende Strom-Engpässe können nicht mit dem Fernwärmeprojekt gelöst werden. Absehbar wären z.B. mit der Wasserstofftechnologie oder intensiven Verbesserungen bei der Energiespeicherung ganz andere Resultate zu erzielen. Diese Alternativen werden jedoch in der Strategie der EW Höfe AG stossend vernachlässigt.

Höfner Einwohner als Zwangszahler

Im Standortbezirk March wollte man auf dieses hinkende Pferd nicht aufspringen, denn die Verantwortlichen wollten das hohe Risiko eines Fiaskos offenbar nicht eingehen.

Anders im weit von Galgenen entfernten Bezirk Höfe. Die Höfner Verantwortlichen waren einverstanden, auf dem Buckel ihrer Einwohner die Kosten des Geschäftsmodells der EASZ AG so oder so zu decken – zwangsweise, via Stromrechnung und Steuern – über viele Jahrzehnte hinweg.

Die völlige Intransparenz der Strom- und Netzkostenberechnung lässt vermuten, dass der teure Fernwärmenetz-Ausbau auf alle Höfner abgewälzt wird, ob ans Netz angeschlossen oder nicht – auch wenn Quersubventionierung rechtlich nicht gestattet ist.

Es ist auch davon auszugehen, dass die EW Höfe AG ihr Fernwärmenetz zudem mit den enormen Preiserhöhungen beim Gas finanziert, dessen Einkaufspreise sie nicht bekanntgeben will. Die Gaskunden sollen wohl auf diese Weise zum Umsteigen auf Fernwärme bewegt werden. Doch eine finanzielle Entlastung wäre damit keineswegs garantiert. Mit langfristigen Verträgen hätte die EW Höfe AG als Monopolistin die Fernwärmebezüger vollständig im Griff und könnte die Preise erhöhen wie sie will.

Keine ausreichenden Rechtsgrundlagen

Im April 2021 hatte der Gemeinderat Freienbach still und leise – wie das Bürgerforum erst Ende April 2025 erfahren hat – eine Zwangsanbindung an das Fernwärmenetz über 50 Jahre (bis ins Jahr 2071!) beschlossen und dafür einen sogenannten «öffentlich-rechtlichen Vertrag», resp. «Rahmenvertrag» unterzeichnet.

Gemäss den Recherchen des Bürgerforums war dies aber rechtlich gar nicht zulässig. Der Gemeinderat überschritt dabei seine Kompetenzen.

Bei der langen Gültigkeitsdauer und der grossen Tragweite einer solchen Verpflichtung ist es unverzichtbar, dafür eine ordentliche Konzession auszuarbeiten und zu erteilen. Gemäss dem kantonalen Planungs- und Baugesetz (§ 38 PBG Abs. 4) hätte diese Konzession einer konkreten Normenkontrolle durch die zuständigen Rechtsmittelinstanzen unterstellt werden müssen. Dies wurde jedoch umgangen, was die Vereinbarung insgesamt nichtig macht.

Pikanterweise setzt aber sogar die Gemeinde Freienbach nicht wirklich auf Fernwärme, wurden doch z.B. Anfang Mai 2025 hinter dem Schulhaus Brüel 11 Löcher für Erdsonden gebohrt. Dies, obwohl die EW Höfe AG die Energiegewinnung mittels Wärmepumpen als ‘Stromfresser’ schlechtmacht. Glaubt man auch im Gemeindehaus Freienbach selbst nicht daran, dass das Fernwärmesystem je funktionieren wird?


Es liegt bereits sehr viel im Argen, aber mit dem vom Bürgerforum geforderten Ausstieg des Bezirks Höfe und der EW Höfe AG kann ein grösseres, Jahrzehnte dauerndes Fiasko vermieden werden!

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